Stadtpark

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Der Stadtpark

Der Stadtpark befindet sich west­lich der nörd­lichen Eilenriede und liegt direkt hinter der Stadt­halle. Dieser sehr schöne Park hat zwar nur eine Aus­dehnung von 0,06 km², wirkt aber wesent­lich größer. Die im monu­mentalen neo­klassizisti­schen Stil errich­tete Stadt­halle ist auch bekannt als Congress-Centrum HCC. Unter der gigan­tischen Kuppel des Bau­werks be­fin­det sich der Kuppel­saal, der als Veran­stal­tungs­ort bei den Hanno­veranern be­son­ders beliebt ist. Wich­tige Kon­gres­se, Kon­zerte, Bälle und sonstige Veran­stal­tungen finden hier statt.

Standort Stadtpark in Hannover Standort Stadtpark im Stadtgebiet Hannover

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL

Art der Parkanlage:
Intensiv gestalteter Stadtgarten

Fläche:
0,06 km²

Zieladresse:
Clausewitzstraße 4
30175 Hannover

Besonderheiten:
Öffnungszeiten siehe unten
Eintritt frei

 

Das heutige Erscheinungs­bild des Stadt­parks ent­spricht über­wiegend dem Aus­sehen der Nach­kriegs­zeit und steht unter Denk­mal­schutz. Bis heute hat der Stadtpark seinen 50er-Jahre-Charme bei­be­halten und ist ge­schmückt mit zahl­reichen Skulp­turen ver­schie­dener Jahr­zehnte des 20. Jahr­hunderts. Dieser öffent­liche Garten ist bis in den letzten Winkel hinein intensiv gestal­tetet. Wild wachsende Pflanzen wird man hier ver­geb­lich suchen.

Verschiedene schön gestal­tete Hecken und Sträucher, ein Rosen­garten, ein Tee­häuschen, Teiche, Spring­brunnen, offene Wiesen und das Rosen­café bieten Erholung für jeden und für alle Sinne. Mit seinem großem Ange­bot an ver­schie­denen Sommer­blumen, Stauden, Rosen und diversen Blüten­ge­hölzen hat der Stadtpark eine große Fülle gärt­nerischer Anre­gungen zu bieten. Die gut ge­pflegten Anlagen machen den Aufent­halt in diesem Park zu jeder Jahres­zeit sehr ange­nehm.

Der Stadtpark grenzt im Westen un­mittel­bar an das Hinden­burg­viertel im Stadt­teil Zoo. Im Osten grenzt der Park an die Eilenriede und ist auf kurzem Wege von den Stadt­teilen Klee­feld und Bult erreich­bar. Der Park ist täg­lich von 8 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Von März bis September schließt der Stadtpark sogar erst um 21 Uhr. Die Fon­tänen können im­mer nach­mittags von April bis Oktober be­wun­dert wer­den. Bei der Stadt Hannover gibt es weitere In­for­mationen.


Überblick und Beschreibung

Der Haupteingang zum Stadt­park liegt zwischen der Stadt­halle und dem Congress Hotel im Norden. Von dort ge­langt man zu­nächst zum vor­deren Teil des Stadtparks. In diesem ältesten Teil des Parks befindet sich der Fontänen­garten. Auf­fallend sind hier das läng­liche Wasser­becken mit den vielen kleinen Fontänen und ein weiteres Becken mit einer großen Fontäne. Sie stehen nicht mittig, sondern etwas seit­lich vor der Stadt­halle. Rechts daneben befindet sich eine Linden­allee.

Im hinteren Teil vom Stadtpark finden wir rechts­sei­tig den Rosengarten. Die große Pracht der vielen unter­schied­lichen Rosen wird hier in einem eigenen Sonder­garten gezeigt. Dort sind etwa 160 ver­schie­dene Beet­rosen-Sorten und 20 ver­schie­dene Sorten Kletter­rosen auf rund 170 Beeten und an einer Pergola verteilt. Die vielen Ro­sen sind bunt gemischt und tragen spritzi­ge Namen wie „Herzblut“, „Märchenland“ oder „Schnee­wittchen“. An den Pfei­lern der Pergola klimmen die rosa Kletter­rose „New Dawn“ und die leuch­tend­rote „Gruß an Heidelberg“. Vor allem im Juni prä­sen­tiert sich in diesem Teil vom Stadtpark auf den großen Beeten eine Rosen­pracht mit einer großen Anzahl ver­schie­denster Rosen. Neue in­teressan­te Rosen kommen immer wieder dazu.

Wassergarten im Stadtpark
Stadtpark Wassergarten

Ein Stück weiter strahlt das Rosen­café noch heute den Charme der 50er Jahre aus und ist ein belieb­ter Treff­punkt für die Be­sucher vom Stadtpark. Derzeit ist es aber leider nur zu be­son­deren Ver­an­stal­tungen geöffnet. Gleich vor dem Rosen­café befindet sich der Was­sergarten von Karl Plomin. Im Schatten von Sumpf­eiche, Trompeten­baum, und Sumpf­zypresse befinden sich mehrere kleine hinter­ein­ander gereihter Teiche mit Rohr­kolben, Kalmus und Blumen­binse. Die Kelche der weiß bis zart­rosa farbigen See­rosen öffnen sich am Vor­mittag und schließen sich bei sinkender Sonne. Hier kann man auch Gold­fische und Koi-Karpfen bewundern.

Zwischen dem Wasser­garten und dem Fon­tänen­garten liegt eine große Rasen­fläche. An der Süd­ost­seite dieser großen Rasen­fläche liegt der 9.200 m² große Stauden­garten, das Herz­stück des Stadt­parks. Er wird durch kleine Wege, flache Treppen und Sitz­plätze an niedrigen Sand­stein­mauern geglie­dert. Von März bis November wechseln sich Polster­stauden, Zwie­belund, Knollen­gewächse und hohe Beet­stau­den in der Blüte ab. Beson­ders ein­drucks­voll ist er im Hoch­sommer, wenn die Phloxe blühen. Der Stauden­garten vom Stadtpark hat aber eigent­lich zu jeder Jahres­zeit etwas zu bieten. Von einer der zahl­reichen Bänke oder den zur Ver­fügung stehen­den Stühlen kann man dessen Blüten­viel­falt auch sitzend bewun­dern. Hinter dem Stauden­garten befindet sich der Schwei­zer Pavillon.

Ein Stück weiter abgele­gen gibt es im Stadt­park noch eine von Hecken unter­teilte Liege­wiese. Daneben steht ein zier­licher japa­nischer Tee­pavillon umge­ben von einem japa­nischen Tee­garten. Der Tee­garten besteht aus einem äußeren und einem inneren Bereich und ist über­wiegend mit Stein­ma­terialien gestal­tet, die eine typische japa­nische Natur ab­strakt nach­bilden sollen. Dieser Garten ver­körpert den Stil der Tee­zere­monie der Ueda-Soko-Schule aus Hiroshima, die sich auf beinahe 400 Jahre Tradition be­rufen kann. In dem Tee­pavillon hat man die Möglich­keit an einer echten japa­nischen Tee­zeremonie teil­zu­nehmen.

Im Stadtpark gibt es zudem viele Kunst­werke an diversen Stand­orten zu sehen. Die Kestner-Ge­sellschaft Hannover nutzte die Bundes­garten­schau im Jahr 1951 für den Versuch, Plastiken „mitten ins Leben“ zu stellen. Dazu wurden Kunst­werke im ganzen Stadtpark ver­teilt auf­ge­stellt. Bronze-, Stein- und Stahl­plastiken, aber auch Reliefs sind seit­dem zu sehen. Einige von ihnen sind die Wild­schwein- und Affen­gruppe von Fritz Bernuth (1951), der Frauen­torso von Dusanka Jovic (1978) oder der Rosen­junge von Ludwig Vierthaler (1976).

Der Stadtpark hat zudem einen aus­ge­wachsenen Baum­bestand. Darunter be­finden sich viele sel­tene Bäume, was spä­testens zur Laub­färbung im Herbst deut­lich wird. Zu den seltenen Bäumen, die man hier vor­finden kann, zählen unter anderem der Trompeten­baum, der Ginko, der Tulpen­baum, die geschlitzt blättrige Rot­buche oder der Urwelt­mammut­baum.


Geschichte vom Stadtpark

Im Jahr 1914 entstand im Villen­viertel „Auf der kleinen Bult“ die Stadt­halle. In Ver­bindung mit der Stadt­halle wurde auch ein Garten angelegt. Noch während der Bau­ar­beiten an der Stadt­halle be­gann im Herbst 1913 die Aus­führung des „Stadthallen­gartens“. Der Park hinter der Stadt­halle war in seiner Auf­teilung damals noch streng symmetrisch. Am 10. Juni 1914 fand die Ein­weihung von Stadt­halle und Park statt. Neben dem „Stadthallen­garten“ wurde einige Jahre später noch ein Aus­stellungs­park in der Größe des heuti­gen Stadt­park­geländes hinzu­gefügt. Das Ge­lände wurde aber erst im Jahr 1933 zur „Jahresschau deutscher Gartenkultur“ (Jadega) erst­mals genutzt. Dabei wurde der Park um eine Sommer­blumen- und Rosen­schau sowie einem Café mit Ter­rassen am Wasser er­gänzt.

Während und nach dem zweiten Welt­krieg wurden große Teile des Geländes vor­über­gehend zur Lin­derung der Hunger­snot als Garten­land genutzt. Zu­dem war der Park durch Bomben­an­griffe mit etwa 100 Bomben­trich­tern über­sät, so dass das Ge­lände nach dem Krieg stark ver­wüstet war. Mit der Aus­rich­tung der Bundes­garten­schau wollte man die Chance nutzen, das stark geschä­digte Gelände in einen dauer­haften Park zu verwan­deln. Bei der Gestal­tung des Gartens gingen Wilhelm und Peter Hübotter als Preis­träger eines Ideen­wett­bewerbs hervor. Für diese Schau wurden Anla­gen mit geo­me­trischen Ele­men­ten und frei schwin­genden „organischen“ For­men ent­worfen. Sie sind typisch für die frühen 50er Jahre und prägen heute noch intensiv das Bild des Stadtparks.

Für die Geländesanierung mussten zu­nächst die Trichter ver­fül­lt und einge­ebnet werden. Zur Mo­dellier­ung der Ra­sen­fläche wurden 30.000 m³ Erde bewegt. Der sandige Boden musste durch Zu­gabe von organischen Ma­terialien und Nähr­stoffen auf­be­reitet werden. Für die Aus­stellung und zur Er­gänzung der Vege­tation wurden unter an­derem 70 Linden in den Park ver­pflanzt. Kabel, Be­wäs­serungs­rohre, neue Trink­wasser­lei­tun­gen für die Gast­stätten, und Gas­leitungen mussten verlegt werden. Die Umge­stal­tung des Parks, von der Planung bis zur Fertig­stellung, dauerte rund zwei­ein­halb Jahre. Am 18. April 1951 eröffne­ten Bundes­präsident Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp die erste Bundes­garten­schau im Stadtpark von Hannover. Sie dauerte bis zum 31. Oktober 1951 und hatte etwa 1,6 Millionen Besucher.

Seitdem ist der Park überwie­gend in der damals ge­schaffenen Form er­hal­ten geblie­ben. Es gab nur kleine Verän­derungen im Stadtpark. In den sechziger Jahren musste das Wasser­becken im Fontänen­garten saniert werden. Dabei wurde in den Jahren 1963 bis 1964 das ur­sprüng­lich in der Mitte vor der Stadt­halle platzierte große Wasser­becken nach rechts ver­setzt und von der Fontäne getrennt. Die Terrassen vor der Stadt­halle wurden erhöht und kantige Beton­wasser­becken ange­legt. Die öst­liche Linden­allee wurde zugun­sten einer läng­lichen Rasen­fläche ent­fernt. Mit einer hoch­beet­artigen Rahmen­pflanzung mit drei vor­springen­den Wasser­pflanzen­becken bil­dete man eine neue Kante. Die west­liche Linden­allee blieb erhal­ten. Die Bäume werden seitdem jedoch nicht mehr kasten­förmig ge­schnitten.

Trotz starker Proteste wurde im Jahr 1972 der Bau eines Hotel­hoch­hauses direkt neben der Stadt­halle be­schlossen. Für diesen Neubau wurde der Heide­garten neben dem Haupt­ein­gang ge­opfert. Später, im Jahr 1988, hat die Stadt Hannover von der Partner­stadt Hiroshima einen Tee­pa­villon geschenkt bekommen. Dieser bekam dann im Stadtpark einen ange­messenen Stand­ort. In den Jahren 1995 bis 1996 ent­stand in diesem Zu­sammen­hang noch der Japa­nische Tee­garten. Er ist ein Gemein­schafts­projekt der Stadt­gärtner von Hiroshima und Hannover. Die Eröff­nung fand am 20. April 1996 statt.

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