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Der GeorgengartenDer Georgengarten ist ein Park im Stil des englischen Landschaftsparks. Er ist eine typische Parkanlage der Spätromanik, die absichtlich im Gegensatz zu den barocken Gestaltungsideen angelegt wurde. Also somit auch gegensätzlich zum barocken Großen Garten. Der 0,56 km² große Georgengarten wurde nach dem englischen Welfenkönig Georg IV. benannt. In ihm liegen die knapp zwei Kilometer lange Herrenhäuser Allee, der Leibniz-Tempel und das Georgenpalais. Die großen Rasenflächen wirken wie eine weite und scheinbar natürliche Wiesen-Auenlandschaft. Die vielen Baumgruppen schaffen verschieden große Räume in unterschiedlichsten Ausprägungen. Dadurch bekommt man beim Spazieren gehen durch den Georgengarten abwechslungsreiche Eindrücke mit interessanten Durchblicken. Besonders idyllisch ist auch der Teich mit dem daneben stehenden Leibniztempel. |
Art der Parkanlage:
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Der Georgengarten ist vor allem in den warmen Jahreszeiten sehr belebt und lockt viele Besucher an. Der Park wird nicht nur zum Spazieren gehen genutzt. Auf den Rasenflächen sitzen picknickende Familien, Kinder toben. Joggende laufen die Wege entlang. Studenten fahren mit dem Rad in die nahe gelegene Universität. Skateboardfahrer rollen die asphaltierten Wege entlang und eine Gruppe Fußballspieler nutzt einen Teil der kurz gemähten Rasenflächen zum Fußball spielen. In anderen Bereichen, besonders vor dem Wilhelm-Busch-Museum und an den Teichen, treffen sich überwiegend Studenten zum Grillen. Der Leibniz-Tempel wird gerne zum musizieren genutzt und zieht bei gutem Wetter wiederum Zuhörer an, die in und am Tempel sitzen. An den Wochenenden fahren zusätzlich noch Kutschen durch den Park. Überblick und BeschreibungWichtigstes Element im Georgengarten ist die fast zwei Kilometer lange Herrenhäuser Allee. Sie durchzieht den gesamten Georgengarten vom Großen Garten bis zum Königsworther Platz. Am Königsworther Platz steht das steinerne Tor, welches den Beginn der Allee markiert. Die aus vier Reihen Linden bestehende Allee hat drei Wege. Ursprünglich war der mittlere Weg für Kutschen, jeweils ein äußerer Weg war für Reiter und für Fußgänger bestimmt. Am nördlichen Ende wird die Allee vom Bibliothekspavillon begrenzt. Auf halber Höhe der Herrenhäuser Allee, unweit der Haltestelle Schneiderberg / Wilhelm-Busch-Museum, steht ein Obelisk. Er erinnert an den Retter der Allee, dem Bäckermeister Johann Gerhard Helmcke, der im Jahr 1805 mit einer Zahlung von 3000 Talern an die damaligen französischen Besatzer dafür sorgte, dass sie diese Allee nicht als Feuerholz abgeholzt wurde. |
Im westlichen Bereich des Georgengartens befindet sich ein Teich. Über die schmalste Stelle dieses Parkteiches führt die von Georg Ludwig Friedrich Laves im Jahr 1840 entworfene gebogene steinerne Augustenbrücke. Sie ist ein beliebtes Motiv für Hobbyfotografen. Unmittelbar in der Nähe steht der Leibniztempel, ein Denkmal zu ehren des großen Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. Der Rundbau mit seinen 12 ionischen Säulen steht auf einem kleinen Hügel direkt neben dem Teich. Im hinteren Bereich des Teiches befindet sich eine weitere Brücke von Laves. Die eiserne Fahrbrücke aus dem Jahre 1837 ist die älteste Lavesbrücke. In der Mitte des Georgengartens steht das Georgenpalais. Früher diente es lange als Sommersitz des hannoverschen Königshauses. Heute befindet sich in dem Gebäude das Deutsche Museum für Karikatur und Zeichenkunst, auch als Wilhelm-Busch-Museum bekannt. Auf der Rückseite des Gebäudes schließt der Palaisgarten an, ein kleiner kunstvoll gestalteter und eingezäunter Garten. Vor dem Wilhelm-Busch-Museum liegt eine große Wiese, die durch kleinere Baumgruppen aufgelockert ist. Die Vorderseite der Wiese ist mit zwei Blumenhügeln dekorativ gestaltetet. Im Georgengarten kann man zudem noch ein reiches Angebot an Bäumen und Sträuchern verschiedenster Arten vorfinden. Die Bäume stammen teilweise noch aus der Zeit der Entstehung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und sind von beeindruckender Größe. Einige der alten Bäume sind sogar als Naturdenkmale ausgewiesen. Am häufigsten trifft man im Georgengarten auf Eichen, Fichten, Ahorne, Trauerweiden, Buchen und Linden. Erwähnenswert sind noch die unterschiedlich intensiv gepflegten Rasen- und Wiesenflächen, die nicht nur abwechslungsreiche Eindrücke vermitteln sondern auch ein breites Angebot an unterschiedlichen Liegewiesen bieten. Geschichte vom GeorgengartenIm Jahr 1700 legten die am Hof lebenden Adligen im Überschwemmungsgebiet der Leine Lusthäuser und Gärten an. Sie wollten während der Sommermonate in der Nachbarschaft des in Herrenhausen wohnenden Fürsten sein. Im Jahr 1727 wurde die 1.800 Meter lange Herrenhäuser Allee angelegt, um das Schloss Herrenhausen mit Hannover zu verbinden, wo sich der königliche Sitz befand. Im Jahr 1766 lässt sich der Graf Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn in Hannover nieder und kauft die zu den adligen Landsitzen gehörigen Gärten auf und fasste sie zum „Wallmodengarten“ zusammen. Er baut ein kleines Schlösschen - das heutige Wilhelm-Busch-Museum (Georgenpalais) - um seine umfangreiche Bibliothek, sowie seine Gemälde- und Antikensammlung unterzubringen. Die gekauften Grundstücke wandelt er in einen Landschaftspark im englischen Stil um. Bei dieser aus England stammenden Gartenform, wollte man die Natur jetzt nicht mehr in exakte Formen zwingen wie bei einem Barockgarten. Der Garten sollte wie eine natürliche Landschaft aussehen. Um abwechslungsreiche Landschaftseindrücke zu ermöglichen, lässt Wallmoden einen Kanal anlegen, Teiche ausgraben, mehrere Brücken bauen und geschwungene Wege schaffen. Es war damals einer der ersten Landschaftsparks Deutschlands. Nach dem Tode Wallmodens erwirbt das Könighaus Garten und Gebäude und kauft dazu die zwischen Wallmodengarten und Großen Garten gelegenen Ländereien nach und nach auf. Zwischen den Jahren 1830 und 1860 erweitert und erneuert der königliche Hofgarteninspektor Christian Schaumburg, den nun als Georgengarten bezeichneten Park. Er gestaltete das Gelände neu mit Wasser, Wiesen und Gehölzen und schaffte erneut eine Landschaft nach englischem Vorbild. Man ließ die Wasserläufe der ehemaligen einzelnen Gärten zu Teichen vergrößern. In dieser Zeit entstanden auch die bereits oben schon erwähnten zwei Brücken nach den Plänen von Georg Ludwig Friedrich Laves. Als weitere Brücke entstand noch die Friederikenbrücke, die den Georgengarten mit dem Großen Garten verbindet. Das Wallmodenschloss wurde zu dieser Zeit in Georgenpalais umbenannt. Im Jahr 1921 erwarb die Stadt Hannover den Georgengarten. Kurze Zeit darauf wurden im Park erneut größere Arbeiten durchgeführt. Neue Gehwege und Spielplätze entstanden, die Teiche wurden gesäubert, man erweiterte das Kanalsystem und nahm weitere Bepflanzungen vor. Der Leibniztempel wurde im Jahr 1935 in die Mitte des Georgengartens versetzt. Er stand ursprünglich am Waterlooplatz und wurde schon im Jahr 1790 gebaut. Im Jahr 1937 wurde das Georgenpalais zum Wilhelm-Busch-Museum. Dort sollten angemessene Ausstellungsräume für die umfangreiche Hinterlassenschaft Wilhelm-Buschs geschaffen werden. Während des zweiten Weltkrieges wurde der Georgengarten als Gemüsebeet genutzt und zum Ende des Krieges noch teilweise zerstört. Dies erforderte umfangreiche Erneuerungsarbeiten, um die alte Form wieder herzustellen. Außerdem hat man in der Nachkriegszeit auch Wege asphaltiert und begradigt. Nach langem hin und her konnte man sich dann auch für die umfangreichste Erneuerung der Nachkriegszeit entscheiden und erneuerte die Herrenhäuser Allee vollständig. Alle Bäume wurden gefällt. In den Jahren 1972 bis 1974 wurde die Allee in drei Pflanzperioden, nach völligem Bodenaustausch komplett durch neue Bäume ersetzt. Seit Ende der 80er Jahre wird versucht, verloren gegangene Strukturen des Georgengartens wieder herzustellen. Dabei wurden alte Sichtverbindungen wieder erstellt. Den Wegen wurde der elegante, sanfte Schwung wieder gegeben, wie er ursprünglich vom Hofgarteninspektor Schaumburg geschaffen wurde. Bäume und blühende Sträucher wurden nach alten Plänen gepflanzt. In den Jahren 1996 bis 1997 sind zudem noch im Rahmen des Expo-Projektes „Stadt als Garten“ das große Rasenoval vor dem Wilhelm-Busch-Museum mit den dazugehörigen Wegeführungen sowie benachbarten Flächen wieder hergestellt worden. Dabei hat man sich ebenso an das von Christian Schaumburg ausgeführte Gartenkonzept gehalten. Im Jahr 2007 wurde die Toranlage am Ende der Herrenhäuser Allee zum Königsworther Platz hin wieder aufgebaut. Sie entstand im Jahr 1857 nach Plänen vom Hofbaumeister Laves und wurde im Jahr 1960 abgebrochen. |
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