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Bedeutung der Parks und Gärten für die Menschen und die Stadt | En français | |
Jeder dritte Mensch lebt heute in der Großstadt weit weg von der Natur. Das Grün in Parkanlagen bildet oft den einzigen Kontakt zur Natur. Parks sind für viele Stadtbewohner die einzige Möglichkeit zur Naherholung und Freizeitgestaltung. Sie schaffen freie Räume für Erholung, Bewegung und Begegnung. Sie haben vielerlei Funktionen für die Stadtbevölkerung. Parkanlagen, ob als Wald, Landschaftsraum, Stadtpark oder Garten steigern dabei die Lebensqualität und bewirken dadurch, dass sich die Menschen in der Stadt wohler fühlen. Dazu kommt noch, dass die Freizeitgestaltung in den letzten Jahren immer stärker in den Vordergrund getreten ist. Parks spielen dabei eine immer größere Rolle. Zum einen sind Parkanlagen eine Begegnungsstätte. Man trifft sich mit Freunden und Bekannten zum Spazierengehen oder aber auch zum Grillen und Picknicken. Zum anderen kann man in einem Park Sport treiben, wie zum Beispiel joggen, Fußball spielen oder Rad fahren. Man kann aber auch spazieren oder mit dem Hund im Park eine Runde drehen. Das sind nur einige Beispiele, denn die Liste der Freizeitmöglichkeiten ist unendlich. Parkanlagen bieten einen Ausgleich zu den städtischen Problemen. Sie bilden einen Gegenpol für Lärm, Beengtheit und städtische Hektik und können ungünstige Lebensbedingungen kompensieren. Mit dem Hereinholen von Natur in die Stadt, kann man städtische Probleme mildern. Viele Parks sind aus diesen Gründen entstanden, wie zum Beispiel der Englische Garten in München, der vor rund 200 Jahren als Landschafts- und Volksgarten angelegt wurde. Oder der Central Park in New York, der vor etwa 150 Jahren angesichts einer rapide zunehmenden Bevölkerung geschaffen wurde. In beiden Fällen war die Absicht, landschaftsähnliche Strukturen in die Großstadt hinein zu bringen und zu integrieren. Der Park sollte als natürlicher Freiraum inmitten der Stadt fungieren, der schöne Landschaft, Naturerleben sowie Ruhe und Erholung von den Plagen des Alltags in der Großstadt bietet. Solche Freiräume mit viel Natur schaffen einen Kontrast zur gebauten Umwelt. Viele Parks sind allein durch das Erscheinungsbild von oft jahrhundertealten Pflanzen und Bauwerken zum Anziehungspunkt geworden. Sie sind nicht selten von zu ihrer Zeit anerkannten Gartenkünstlern und Architekten erstellt worden. Damit sind die verschiedenen Parkanlagen auch ein Zeugnis einer bestimmten Zeit. In den älteren Anlagen werden die Lebensgefühle und Bedürfnisse aus vergangenen Epochen spürbar. In den Parks, die heute angelegt werden, sind wiederum viele der heutigen Ansprüche erkennbar. Parkanlagen tragen vor allem wesentlich zur Verbesserung der Umweltbedingungen und des Stadtklimas bei. Zu den ökologischen Aspekten gehört die Verbesserung des Klimas mit Hilfe der Vegetation. An heißen Tagen ist es im Wald immer kühler als in der Stadt. Auch die Temperaturschwankungen sind dort nicht so groß, was als sehr angenehm empfunden wird. Die Funktion von Wäldern und Parks als „Grüne Lunge“ gilt besonders im Bereich von großen Städten und Ballungsgebieten. Das bezieht sich in erster Linie auf die Sauerstoffbildung, aber daneben auch auf die Wirkung als Staubfilter durch die Blätter. Die Pflanzen wirken als Filter, indem sie Sauerstoff abgeben, Staubpartikel herausfiltern und binden. |
Begriffsdefinition und UnterteilungAber was ist den nun genau ein Park oder eine Parkanlage? Es gibt vielfältige Arten von Freiräumen in der Stadt, zu denen beispielsweise Brachflächen, Wälder, Seen, Spiel- und Sportflächen sowie auch Parkanlagen im klassischen Sinne zählen. Zunächst sind es diejenigen Freiräume, die sich durch einen hohen Anteil an Pflanzen auszeichnen und den Kontakt mit der Natur in Wohnnähe ermöglichen. Weiterhin müssen diese Freiräume öffentlich zugänglich sein, damit die Menschen in der Stadt sie nutzen können. Darunter gibt es verschiedene Arten von Freiräumen, die hier als Parkanlage zusammengefasst sind. Erstens gibt es den Garten, der eine von Menschen gestaltete Fläche ist, und meistens sehr intensiv angelegt oder gepflegt wird. Zweitens gibt es den Park (z.B. Volkspark, Bürgerpark, Stadtpark), der meistens eine großräumigere, gestaltete Fläche ist und wo die Pflege manchmal nur in Teilen intensiv ist. Der Park ist in gewisser weise ein großer Garten im natürlichen Stil. Er ist eine idealisierte Natur und versucht die schönsten nachbildungsfähigen landschaftlichen Bilder in einen begrenzten Raum unterzubringen. Drittens gibt es noch den Wald oder Stadtwald, der eine von Bäumen bestandene größere Fläche ist, die zwar von Menschen bepflanzt sein kann, aber nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten angelegt wurde oder gepflegt wird. Das gleiche gilt für den Landschaftsraum, der weniger bewaldet ist. Dies sind meistens auch großflächige Gebiete. Man kann Parks ebenfalls nach Größe, Art und Erreichbarkeit unterscheiden. Da gibt es zum einen den zentralen, flächenmäßig großen Park, der für die gesamte Stadt eine wichtige Funktion hat und zum anderen den kleinen, einem Stadtteil oder Wohnquartier zugeordneten Park. Einige Parkanlagen haben sogar eine überregionale Bedeutung über die Gesamtstadt hinaus und ziehen auch Menschen aus anderen Orten an (z.B. Schlossgarten von Versailles). Jedenfalls kann es in der Stadt nicht nur den einen großen Park geben. Wichtig sind auch die schnell erreichbaren kleinen Parks in Wohnnähe. Also Parks, die ohne Autos und öffentliche Verkehrsmittel erreichbar sind. Alle Standorte der Stadt, also die Innenstadt genauso wie die Randgebiete sollten bestenfalls erreichbare Parkanlagen haben. |
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Parks kann man auch nach ihrer geschichtlichen Entwicklung unterscheiden. Da gibt es viele ältere Parks, die im Laufe der Zeit gewachsen sind und Denkmäler vergangener Epochen sein können. Das kann beispielsweise der mittelalterliche Burggarten sein, aber auch ein Landschaftsgarten im englischen Stil. Auf der anderen Seite gibt es den neu angelegten Park oder Garten, der sich durch die neuartige Qualität seiner Bepflanzung und das junge Alter seiner Bäume auszeichnet. Dann kann man noch unterscheiden, inwieweit der Park zugänglich ist, denn nicht alle Parks sind einfach so frei zugänglich. Es gibt auch Parks, die umzäunt sind und für die Eintritt bezahlt werden muss oder die nur zu bestimmten Öffnungszeiten betreten werden können. Weiterhin kann man Parks auch durch die Art der Bepflanzung und Ausstattung sowie dem Pflegeaufwand unterscheiden. Bei einigen Parks haben Gestaltung und ästhetische Qualität eine hohe Bedeutung, was durch die Pflege und Art der Begrünung und Anpflanzung deutlich wird. Auch in sozialer Hinsicht lassen sich Parks unterscheiden, je nachdem, welche Personen und Gruppen den Park aufsuchen. Hat der Park eher eine heterogene Nutzerstruktur, in der Menschen mit unterschiedlichen kulturellen, biographischen und sozioökonomischen Hintergründen zusammen kommen oder dominiert eher eine homogene Nutzerstruktur in der gleiche auf gleiche treffen. Historische EntwicklungDie frühesten Parks in Deutschland sind die Burg- und Klostergärten (etwa um das Jahr 800). Die Parkanlage wurde durch schützende Mauern von der umgebenden „Wildnis“ abgegrenzt. Im Klostergarten gab es nur eine wirtschaftliche Agrarnutzung mit Nutzpflanzen oder der Garten hatte mehr eine symbolische Funktion. Der mittelalterliche Burggarten hingegen, war mehr ein Platz für geselliges Treiben und gesteigerte Lebensfreude. Als die Kulturschwerpunkte sich mehr vom Land in die Stadt verlagerten, rückten die Parkanlagen mehr zu den Städten hin, wie es bei den Gärten der Gotik der Fall war. Man legte zuerst Gärten in der Nähe der Wohnsitze an. Aus Platzmangel wurden sie aber vor die Tore der Stadt verlegt und bildeten dort einen Grüngürtel. Die Agrarnutzung der Gärten war zu dieser Zeit aber immer noch stark dominierend. Dennoch entwickelten sich mit der Zeit auch immer mehr „Lustgärten“, die der Freizeit und Erholung dienten. Außerhalb der Städte gab es zudem auch Wiesenflächen, die als Festplätze oder zum Bogenschießen genutzt wurden. In Italien entstanden die Renaissancegärten, in denen die Parkanlage mit der Architektur zu einem Ganzen verbunden wird. Im frühen 16. Jahrhundert war der Umfang der Entwicklung der Parkanlagen von dem Reichtum der Städte abhängig. In großen Handelsstädten schuf man prächtige Gartenanlagen, die Patriziergärten. Sie dienten mit reicher Ausstattung der Repräsentation. Mit dem Bau der Anlage von Versailles ab dem Jahr 1661 wurde der Stil des französischen Barock geprägt. Dieser wirkte sich in seinen Merkmalen in ganz Europa aus. Hauptmerkmale waren eine klassische Abfolge von Schloss, Parterre und Bosketts, die sich an einer langen, im Wald verlaufenden Achse orientieren. So war die Parkanlage im Barock repräsentativ-geometrisch gestaltet und gab einen Rahmen für Feste, Veranstaltungen und Mahlzeiten. Diese Parkanlagen-Form wird auch als „französischer Park“ im geometrisch-regelmäßigen Stil bezeichnet. Der Stil entwickelte sich dann zu freieren und unregelmäßigeren Formen für Wege, Rasen und Wasserflächen. Der englische Landschaftspark entstand. Er stammt ursprünglich aus England und hat sich ab dem Jahr 1750 auf dem europäischen Kontinent verbreitet. Das Gelände wurde bewegter, und es wurde mehr Wert auf üppige Vegetation gelegt. Merkmal dieses Landschaftsparks waren sich schlängelnde Wege in malerischen Landschaften mit viel idealisierter Natur. In dieser Parkanlage dominiert ein naturähnlich-unregelmäßiger Gestaltungsstil. Die meisten Parks wurden zunächst meist außerhalb von Städten, oft als Schlosspark, Tiergarten, oder auch als großflächige Landschaftsgartenanlagen angelegt. Zu der Zeit hatten die Menschen auch schon großes Interesse Natur zu erleben. Da die freie Landschaft immer weiter entfernter war, boten diese Gärten einen willkommenen, für das städtische Leben optimal geeigneten, Ersatz. Vor der Industrialisierung war die Stadt in ihrer Größe übersichtlich und gegenüber der freien Landschaft klar abgegrenzt, doch mit der Zeit dehnten sich die Siedlungsflächen immer mehr in die freie Landschaft aus. Für die Menschen wurde die Entfernung zur Natur immer größer. Die stark gewachsene Nachfrage nach Erholung „in der Natur“ konnten die Städte nicht mehr ausreichend erfüllen. So wurden seit Mitte des 18. Jahrhunderts zunehmend innerstädtische Aufenthalts- und Erholungsgebiete angelegt, wie etwa Volksparks, Stadtparks und Stadtwälder. Mit dem Volks- und Stadtpark gab es einen Sprung von den ursprünglichen Parkanlagen, die bisher den Wohlhabenden vorbehalten waren, zu Anlagen die der breiten Bevölkerung zu Verfügung standen. Diese Entwicklung wurde durch den stärker werdenden Einfluss des Bürgertums und einen an Wichtigkeit verlierenden Absolutismus begünstigt. Die neue Park-Epoche entwickelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts auch in den USA. Dort wuchsen die Städte sehr schnell, und es galt, den Bürgern etwas Natur in die Nähe zu bringen. Der Central Park in New York beispielsweise, ist aus dieser Zeit. Dieser Entwicklung, und damit den Bau eines Stadtparks in den immer dichter besiedelten Ortschaften, konnte sich auch in Deutschland kaum eine Stadt entziehen. Die Parkanlagen wurden zum öffentlichen Grünraum innerhalb der Stadt. Am Ende dieser Entwicklungskette soll hier noch schließlich die „grüne Stadt“ erwähnt werden, bei der statt der Planung einzelner Grünanlagen, ein gesamtstädtisches Konzept für alle Grünflächen im Vordergrund steht. Grüne Siedlungsbereiche werden in die Städteplanung mit einbezogen, um sie effektiver zu nutzen. Die soziale, ökologische und ökonomische Funktion der Parks für die Städte, ist heute mehr denn je von hoher Bedeutung. |
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