Maschsee

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Der Maschsee

Südlich des Stadt­zen­trums von Hannover er­streckt sich der Maschsee, der nur durch den Masch­park von der Innen­stadt getrennt ist. Dieses künst­lich ange­legte Binnen­gewässer hat eine Fläche von 0,78 km² und ist das größte Gewässer in Hannover. Der Maschsee hat keinen natür­lichen Zu- und Ablauf und wird durch ein Pumpwerk mit Wasser aus den nahe gelegenen Ricklinger Kies­teichen versorgt. Der See hat eine Länge von 2500 m und eine Breite, die zwischen 180 und 550 m schwankt. Der Umfang ist etwa 6 km und die durch­schnitt­liche Tiefe be­trägt 2 m. Die Maschsee­ufer sind äu­ßerst beliebt und gehören sicher­lich zu den meist besuch­ten öffent­lichen Grün­an­lagen in Hannover. Einmal im Jahr ver­wandelt das Maschsee­fest die Seeufer für mehrere Wochen in eine gigan­tische Fest­meile.

Standort Maschsee in Hannover Karte Standort Maschsee in Hannover

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL

Art der Parkanlage:
See

Fläche:
0,78 km² (nur See)
1,13 km²
(mit umliegendem Parkgrün)

Zieladressen:
Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 2
30169 Hannover oder

Arthur-Menge-Ufer 3
30169 Hannover

 

Das gesamte Gebiet rund um den Maschsee ist heute eine ein­zige riesige Grün­anlage mit Alleen, Uferpromenaden, Rad- und Fuß­wegen und einem Strand. Die ausge­dehnte Wasser­fläche erzeugt einen Ein­druck von Wei­te und Geräumig­keit. Zu­sammen mit dem Weit­blick über den See lassen die ver­schiedenartig gestalteten Ufer­zonen einen Spazier­gang rund um den Maschsee zu einem ange­nehmen Erleb­nis werden.

Der Maschsee mit den Ufer­grün­flächen, ist durch die viel­fältigen Freizeit­mög­lich­keiten in zen­traler Lage ein sehr beliebtes Erholungs­gebiet in Hannover. Man kann in dieser Park­anlage nicht nur spazieren gehen und joggen, sondern auch auf dem See rudern, segeln, Tret­boot fahren und gelegentlich im Winter Schlitt­schuh laufen. Zwei Segel­schulen und mehrere Vereine ermög­lichen dabei das Rudern und Segeln auf dem Maschsee. Die Hanno­verschen Verkehrs­betriebe (Üstra) be­treiben in den Sommer­monaten mit vier Schiffen eine Fahr­gast­schiff­fahrt auf einem Rund­kurs. Am Südufer befindet sich außer­dem noch das Maschsee-Strandbad. Die nähere Um­gebung um den Maschsee ist als Wohn­ort sehr beliebt. Insbe­sondere der Bereich öst­lich des Sees ist dicht bebaut. In der Nähe vom Maschsee befinden sich die Innen­stadt sowie die Stadt­teile Süd­stadt, Rick­lingen, Döhren, Calen­berger Neustadt und Linden-Süd.


Überblick und Beschreibung

Die Ufer des Maschsees unter­schieden sich teil­weise erheb­lich. Das Nord­ufer hat eine breite Ufer­terrasse und eine gerade Ufer­mauer zum See. Große Kübel mit kana­rischen Dattel­palmen säumen in den warmen Jahres­zeiten das Nord­ufer. Durch einen Hotel­bau mit Restaurant, dem Or­chester­pavillon und durch das Sprengel-Museum im Osten, bekommt das Nord­ufer einen städtischen Charak­ter. Dazu kommen noch markante Kunst­objekte wie die sechs Meter hohe, rote Stahl­plastik „Hellebardier“ von Alexander Caldier aus dem Jahre 1972 oder der 18 Meter hohe olympische Fackel­träger aus Bronze. Am westlichen Ende des Nord­ufers lädt ein Bier­garten bei schönem Wetter zum ver­weilen ein. Der Blick vom Nord­ufer bietet eine schein­bar unend­liche Weite.

Der Masschsee vom See Biergarten
Blick über den Maschsee auf das Ostufer vom Nordufer aus

Das Ostufer hat am nörd­lichen Ende - genauso wie das Nordufer - eine Ufer­promenade mit einer gemauer­ten Kante zum See. Eine lange zwei­reihige Linden­allee säumt das Ost­ufer. Diese schönen Linden­bäume wurden schon um die Jahr­hundert­wende vom 19. zum 20. Jahr­hundert ange­pflanzt, also noch bevor es den Maschsee gab. Die 2,5 km lange Ufer­promenade wird noch durch drei Bastionen unter­teilt. Sie befinden sich an den Ein­mün­dungen des Alten­bekener Damms und der Geibel­straße, sowie im Süden gegenüber dem Engesohder Friedhof. Die Bastei an der Geibel­straße wird durch zwei Pappel­gruppen betont, die eine besondere Zierde bilden. Dort steht auch das bronzene Menschen­paar von Georg Kolbe. Die Bastei am Alten­bekener Damm wird durch die außer­ge­wöhnliche Architektur eines Gebäudes, welches Bar und Yacht­schule aufnimmt, geprägt. Dieser trans­parente Bau ragt wie ein Boots­steg 20 Meter über den Maschsee hinaus. Die Konstruk­tion aus Stahl, Glas und Holz scheint über dem Wasser zu „schweben“. Im komplett ver­glasten Innen­raum und auf der Terrasse hat man einen tollen Aus­blick auf den See. Die halb­kreis­förmige Bastei der Lowen­bastion auf Höhe des Engesohder Fried­hofs ist wesent­lich größer. Halb­kreis­förmig wölben sich an dieser Stelle Kastanien­bäume und schaffen einen hohen kuppel­förmigen Raum. Die Löwen­skulpturen am Ein­gang zur Löwenbastion wurden im Jahr 1938 von Arno Breker ge­schaffen. Der Blick vom Ost­ufer über den Maschsee bietet große Weite und wilde Natur.

Das Südufer ist im Gegen­satz zu dem Nord- und Ostufer frei schwingend und dicht be­wachsen. Markant für dieses Ufer ist vor allem auch der Gebäude­komplex am Strand­bad. Dort besteht das Ufer aus weißem Sand, der eigens von der Nordsee hierher ge­schafft wurde. Da­hin­ter kann man sich auf einer Liege­wiese in den warmen Jahres­zeiten sonnen. Östlich des Strand­bades steht eine Gast­stätte und im Westen wird der Bade­strand durch eine Bastei, die von Trauer­weiden umgeben ist, begrenzt. Hinter dem Strand­bad ziehen sich am Damm der Bahn­strecke läng­liche Park­flächen hin. Jenseits des Bahn­dammes beginnt die Leineaue. Am Südufer weichen die Wege von der Ufer­linie ab. Ge­schlossene Ge­hölz­gruppen wechseln sich mit hain- und wiesen­artigen Gewächsen ab. Zum See hin öffnet sich der Blick auf die Rathaus­kuppel und die Silhouette der Innen­stadt. Auf­fallend ist auch die gegen­über­liegende gerade Ufer­be­grenzung des Ost­ufers. Sie bildet einen reiz­vollen Kontrast zu dem Ufer, an dem man sich befindet.

Das Westufer wirkt im Gegen­satz zu den anderen Ufern wie eine natür­liche Auen­land­schaft. Sie wird nur durch die Boots­häuser, dem Anleger am Ohedamm und der Maschsee­quelle unter­brochen. Mar­kant für die West­seite vom Maschsee sind die groß­zügigen Schwünge des Ufers, bei dem das Ufer dicht mit Bäumen und Büschen be­wachsen ist. Trauer­weiden senken ihre Zweige über die Wasser­fläche. Unmittel­bar hinter dem West­ufer fließt die Leine am See entlang. Auf einem schmalen Damm zwischen See und Leine befindet sich ein Fuß- und Radweg. Die Wege winden sich zwanglos am Leine­ufer entlang. Der Damm ist mit für die Leineaue charak­teris­tischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt, wie unter anderem Weiden, Erlen, Hart­riegel und Weiß­dorn. Im bebauten Bereich, an der Fähr­stelle und auf den Flächen hinter den Club­häusern, sind die Pflanzungen wieder dichter, so dass diese Bauten von viel Grün umgeben sind. Ein schöner Anlauf­punkt an der West­seite vom Maschsee ist die soge­nannte Seufzer­allee, ein von Kopf­weiden beglei­teter kleiner Weg entlang des Leine­ufers.

Am Westufer befindet sich noch die Maschsee­quelle mit leerem Wasser­becken. Sie war früher die Quelle vom Maschsee. Bis 1960 wurde dort der Wasser­spiegel des Maschsees durch Wasser­zulauf gleich gehalten. Das Werk verfügt über zwei Pumpen, die Wasser aus der tiefer liegenden Leine heben können. Da das Leine­wasser stark durch Schweb­stoffe verun­reinigt ist, begann der See schneller zu ver­landen als ursprüng­lich ange­nommen. Daher wird seit dem Jahre 1960 das Wasser von einem neuen Pump­werk an den Ricklinger Kies­teichen ent­nommen, so dass der Maschsee wieder mit Grund­wasser ver­sorgt werden kann. Die Maschsee­quelle ist aber dennoch ein netter Anlauf­punkt. Sie wird von großen Pappel­gruppen und weiteren Bäumen um­randet.

Der Blick, den man von der natür­lichen Umge­bung auf der West­seite über den Maschsee hat, geht auf die gerade Allee des Rudolf-von-Bennigsen-Ufers mit der da­hinter liegen­den Bebauung. Oder man schaut auf das bebaute Nord­ufer. Im Hinter­grund sieht man das Rathaus, die Kirch­türme der Alt­stadt und die Sil­houette der Nord/LB.

Zu dem umliegenden Park­grün vom Maschsee zählt auch der Vierthaler-Teich. Es handelt sich hierbei um eine zeit­gleich ent­standene öffent­liche Grün­fläche zwi­schen dem Maschsee und dem Döhrener Turm, am Rande des Enge­sohder Fried­hofs. Diese Fläche schafft eine Grün­ver­bindung zur Eilen­riede. Spazier­gänger und Radfahrer können so auf un­unter­brochenen Wegen durch Park­anlagen vom Maschsee zur Eilenriede ge­langen. Diese Fläche hat mit lockeren Baum- und Strauch­gruppen ein park­ähn­liches Aus­sehen. Mitten durch diesen Bereich fließt der Land­wehr­graben. Eine kleine Brücke führt darüber. Dann erweitert sich der Bach zu einem kleinen Teich mit mehreren Inseln. Seit­lich liegt eine kleine Liege­wiese. In der Mitte befindet sich eine hohe Terrasse mit gut erhal­tenen wunder­vollen alten Eichen, die bereits vor dem Bau dieser Park­anlage vorhanden waren. Auf der Terrasse befindet sich der denk­mal­ge­schützte Arthur-Menge-Brunnen.


Geschichte vom Maschsee

Bis zum Jahr 1934 weideten Kühe auf den all­jähr­lich über­schwemmten Masch­wiesen. Die Über­flutungen dieses als „Altstädter Masch“ be­zeich­neten Über­schwemmungs­gebietes dran­gen häufig bis in das Stadt­gebiet vor. Dieser Land­schafts­raum war aber auch für die damals aus den Nähten platzende Stadt Hannover ein wich­tiges Erholungs­gebiet. Im Jahr 1876 gab es erste Pläne zur Anlage eines Sees. In den fol­genden Jahren hat es immer wieder unter­schied­liche Vor­schläge zur Errichtung eines künst­lichen Sees gegeben. Im Jahr 1903 - zu der Zeit als der Masch­teich ange­legt wurde - gab es sogar einen Maschsee­verein, der einen großen See ge­fordert hat.

Mit der Verlegung der Güter­umgehungs­bahn vom Alten­bekener Damm nach Süden wurde im Jahr 1910 eine wesent­liche Vorraus­setzung für die spätere Ent­stehung des Maschsees geschaffen. Doch Krieg, Inflation und Welt­wirtschafts­krise, aber auch Streit um die beste Lösung verhin­derten dann lange Zeit die Verwirk­lichung. Als Anfang der 30er Jahre die Finanzierung ge­sichert war, konnte der Maschsee nun endlich reali­siert werden. Am 21. März 1934 erfolgte der erste Spaten­stich und nach zwei­jähriger Bau­zeit wurde der Maschsee am 21. Mai 1936 festlich eingeweiht.

Das Besondere an dem da­maligen Vor­haben war, dass der See nicht in die Masch gegraben, sondern wie eine Schüssel auf die Masch aufgesetzt wurde. Somit liegt der See über dem Wasser­spiegel der Leine. Die Aus­führung er­folgte als Arbeits­be­schaffungs­maß­nah­me, bei der 1.650 Not­stands­arbeiter einge­setzt wurden. Die dama­ligen national­sozialisti­schen Macht­haber nutz­ten die Anlage des Maschsees für ihre Propa­ganda.

Der Maschsee ist dann weit­gehend bis heute in seiner im Jahre 1936 abge­schlossenen Form erhal­ten geblie­ben. Es gab aber kleine Änderungen, insbe­sondere am Nord­ufer. Dort wurde im Jahr 1971 die Maschsee­gast­stätte abge­rissen und im Jahr 1980 durch ein Casino ersetzt. Ende der 90er Jahre wurde dieser Gebäude­komplex in ein Hotel mit Gast­stätte umgebaut. Im Jahr 1972 wurde zudem noch die 6 Meter hohe rote Stahl­plastik mit dem Namen "Hellebardier" auf­gestellt. Sie ist ein Kunst­werk von Alexander Calder.

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