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Der MaschseeSüdlich des Stadtzentrums von Hannover erstreckt sich der Maschsee, der nur durch den Maschpark von der Innenstadt getrennt ist. Dieses künstlich angelegte Binnengewässer hat eine Fläche von 0,78 km² und ist das größte Gewässer in Hannover. Der Maschsee hat keinen natürlichen Zu- und Ablauf und wird durch ein Pumpwerk mit Wasser aus den nahe gelegenen Ricklinger Kiesteichen versorgt. Der See hat eine Länge von 2500 m und eine Breite, die zwischen 180 und 550 m schwankt. Der Umfang ist etwa 6 km und die durchschnittliche Tiefe beträgt 2 m. Die Maschseeufer sind äußerst beliebt und gehören sicherlich zu den meist besuchten öffentlichen Grünanlagen in Hannover. Einmal im Jahr verwandelt das Maschseefest die Seeufer für mehrere Wochen in eine gigantische Festmeile. |
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Das gesamte Gebiet rund um den Maschsee ist heute eine einzige riesige Grünanlage mit Alleen, Uferpromenaden, Rad- und Fußwegen und einem Strand. Die ausgedehnte Wasserfläche erzeugt einen Eindruck von Weite und Geräumigkeit. Zusammen mit dem Weitblick über den See lassen die verschiedenartig gestalteten Uferzonen einen Spaziergang rund um den Maschsee zu einem angenehmen Erlebnis werden. Der Maschsee mit den Ufergrünflächen, ist durch die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten in zentraler Lage ein sehr beliebtes Erholungsgebiet in Hannover. Man kann in dieser Parkanlage nicht nur spazieren gehen und joggen, sondern auch auf dem See rudern, segeln, Tretboot fahren und gelegentlich im Winter Schlittschuh laufen. Zwei Segelschulen und mehrere Vereine ermöglichen dabei das Rudern und Segeln auf dem Maschsee. Die Hannoverschen Verkehrsbetriebe (Üstra) betreiben in den Sommermonaten mit vier Schiffen eine Fahrgastschifffahrt auf einem Rundkurs. Am Südufer befindet sich außerdem noch das Maschsee-Strandbad. Die nähere Umgebung um den Maschsee ist als Wohnort sehr beliebt. Insbesondere der Bereich östlich des Sees ist dicht bebaut. In der Nähe vom Maschsee befinden sich die Innenstadt sowie die Stadtteile Südstadt, Ricklingen, Döhren, Calenberger Neustadt und Linden-Süd. Überblick und BeschreibungDie Ufer des Maschsees unterschieden sich teilweise erheblich. Das Nordufer hat eine breite Uferterrasse und eine gerade Ufermauer zum See. Große Kübel mit kanarischen Dattelpalmen säumen in den warmen Jahreszeiten das Nordufer. Durch einen Hotelbau mit Restaurant, dem Orchesterpavillon und durch das Sprengel-Museum im Osten, bekommt das Nordufer einen städtischen Charakter. Dazu kommen noch markante Kunstobjekte wie die sechs Meter hohe, rote Stahlplastik „Hellebardier“ von Alexander Caldier aus dem Jahre 1972 oder der 18 Meter hohe olympische Fackelträger aus Bronze. Am westlichen Ende des Nordufers lädt ein Biergarten bei schönem Wetter zum verweilen ein. Der Blick vom Nordufer bietet eine scheinbar unendliche Weite. |
Das Ostufer hat am nördlichen Ende - genauso wie das Nordufer - eine Uferpromenade mit einer gemauerten Kante zum See. Eine lange zweireihige Lindenallee säumt das Ostufer. Diese schönen Lindenbäume wurden schon um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert angepflanzt, also noch bevor es den Maschsee gab. Die 2,5 km lange Uferpromenade wird noch durch drei Bastionen unterteilt. Sie befinden sich an den Einmündungen des Altenbekener Damms und der Geibelstraße, sowie im Süden gegenüber dem Engesohder Friedhof. Die Bastei an der Geibelstraße wird durch zwei Pappelgruppen betont, die eine besondere Zierde bilden. Dort steht auch das bronzene Menschenpaar von Georg Kolbe. Die Bastei am Altenbekener Damm wird durch die außergewöhnliche Architektur eines Gebäudes, welches Bar und Yachtschule aufnimmt, geprägt. Dieser transparente Bau ragt wie ein Bootssteg 20 Meter über den Maschsee hinaus. Die Konstruktion aus Stahl, Glas und Holz scheint über dem Wasser zu „schweben“. Im komplett verglasten Innenraum und auf der Terrasse hat man einen tollen Ausblick auf den See. Die halbkreisförmige Bastei der Lowenbastion auf Höhe des Engesohder Friedhofs ist wesentlich größer. Halbkreisförmig wölben sich an dieser Stelle Kastanienbäume und schaffen einen hohen kuppelförmigen Raum. Die Löwenskulpturen am Eingang zur Löwenbastion wurden im Jahr 1938 von Arno Breker geschaffen. Der Blick vom Ostufer über den Maschsee bietet große Weite und wilde Natur. Das Südufer ist im Gegensatz zu dem Nord- und Ostufer frei schwingend und dicht bewachsen. Markant für dieses Ufer ist vor allem auch der Gebäudekomplex am Strandbad. Dort besteht das Ufer aus weißem Sand, der eigens von der Nordsee hierher geschafft wurde. Dahinter kann man sich auf einer Liegewiese in den warmen Jahreszeiten sonnen. Östlich des Strandbades steht eine Gaststätte und im Westen wird der Badestrand durch eine Bastei, die von Trauerweiden umgeben ist, begrenzt. Hinter dem Strandbad ziehen sich am Damm der Bahnstrecke längliche Parkflächen hin. Jenseits des Bahndammes beginnt die Leineaue. Am Südufer weichen die Wege von der Uferlinie ab. Geschlossene Gehölzgruppen wechseln sich mit hain- und wiesenartigen Gewächsen ab. Zum See hin öffnet sich der Blick auf die Rathauskuppel und die Silhouette der Innenstadt. Auffallend ist auch die gegenüberliegende gerade Uferbegrenzung des Ostufers. Sie bildet einen reizvollen Kontrast zu dem Ufer, an dem man sich befindet. Das Westufer wirkt im Gegensatz zu den anderen Ufern wie eine natürliche Auenlandschaft. Sie wird nur durch die Bootshäuser, dem Anleger am Ohedamm und der Maschseequelle unterbrochen. Markant für die Westseite vom Maschsee sind die großzügigen Schwünge des Ufers, bei dem das Ufer dicht mit Bäumen und Büschen bewachsen ist. Trauerweiden senken ihre Zweige über die Wasserfläche. Unmittelbar hinter dem Westufer fließt die Leine am See entlang. Auf einem schmalen Damm zwischen See und Leine befindet sich ein Fuß- und Radweg. Die Wege winden sich zwanglos am Leineufer entlang. Der Damm ist mit für die Leineaue charakteristischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt, wie unter anderem Weiden, Erlen, Hartriegel und Weißdorn. Im bebauten Bereich, an der Fährstelle und auf den Flächen hinter den Clubhäusern, sind die Pflanzungen wieder dichter, so dass diese Bauten von viel Grün umgeben sind. Ein schöner Anlaufpunkt an der Westseite vom Maschsee ist die sogenannte Seufzerallee, ein von Kopfweiden begleiteter kleiner Weg entlang des Leineufers. Am Westufer befindet sich noch die Maschseequelle mit leerem Wasserbecken. Sie war früher die Quelle vom Maschsee. Bis 1960 wurde dort der Wasserspiegel des Maschsees durch Wasserzulauf gleich gehalten. Das Werk verfügt über zwei Pumpen, die Wasser aus der tiefer liegenden Leine heben können. Da das Leinewasser stark durch Schwebstoffe verunreinigt ist, begann der See schneller zu verlanden als ursprünglich angenommen. Daher wird seit dem Jahre 1960 das Wasser von einem neuen Pumpwerk an den Ricklinger Kiesteichen entnommen, so dass der Maschsee wieder mit Grundwasser versorgt werden kann. Die Maschseequelle ist aber dennoch ein netter Anlaufpunkt. Sie wird von großen Pappelgruppen und weiteren Bäumen umrandet. Der Blick, den man von der natürlichen Umgebung auf der Westseite über den Maschsee hat, geht auf die gerade Allee des Rudolf-von-Bennigsen-Ufers mit der dahinter liegenden Bebauung. Oder man schaut auf das bebaute Nordufer. Im Hintergrund sieht man das Rathaus, die Kirchtürme der Altstadt und die Silhouette der Nord/LB. Zu dem umliegenden Parkgrün vom Maschsee zählt auch der Vierthaler-Teich. Es handelt sich hierbei um eine zeitgleich entstandene öffentliche Grünfläche zwischen dem Maschsee und dem Döhrener Turm, am Rande des Engesohder Friedhofs. Diese Fläche schafft eine Grünverbindung zur Eilenriede. Spaziergänger und Radfahrer können so auf ununterbrochenen Wegen durch Parkanlagen vom Maschsee zur Eilenriede gelangen. Diese Fläche hat mit lockeren Baum- und Strauchgruppen ein parkähnliches Aussehen. Mitten durch diesen Bereich fließt der Landwehrgraben. Eine kleine Brücke führt darüber. Dann erweitert sich der Bach zu einem kleinen Teich mit mehreren Inseln. Seitlich liegt eine kleine Liegewiese. In der Mitte befindet sich eine hohe Terrasse mit gut erhaltenen wundervollen alten Eichen, die bereits vor dem Bau dieser Parkanlage vorhanden waren. Auf der Terrasse befindet sich der denkmalgeschützte Arthur-Menge-Brunnen. Geschichte vom MaschseeBis zum Jahr 1934 weideten Kühe auf den alljährlich überschwemmten Maschwiesen. Die Überflutungen dieses als „Altstädter Masch“ bezeichneten Überschwemmungsgebietes drangen häufig bis in das Stadtgebiet vor. Dieser Landschaftsraum war aber auch für die damals aus den Nähten platzende Stadt Hannover ein wichtiges Erholungsgebiet. Im Jahr 1876 gab es erste Pläne zur Anlage eines Sees. In den folgenden Jahren hat es immer wieder unterschiedliche Vorschläge zur Errichtung eines künstlichen Sees gegeben. Im Jahr 1903 - zu der Zeit als der Maschteich angelegt wurde - gab es sogar einen Maschseeverein, der einen großen See gefordert hat. Mit der Verlegung der Güterumgehungsbahn vom Altenbekener Damm nach Süden wurde im Jahr 1910 eine wesentliche Vorraussetzung für die spätere Entstehung des Maschsees geschaffen. Doch Krieg, Inflation und Weltwirtschaftskrise, aber auch Streit um die beste Lösung verhinderten dann lange Zeit die Verwirklichung. Als Anfang der 30er Jahre die Finanzierung gesichert war, konnte der Maschsee nun endlich realisiert werden. Am 21. März 1934 erfolgte der erste Spatenstich und nach zweijähriger Bauzeit wurde der Maschsee am 21. Mai 1936 festlich eingeweiht. Das Besondere an dem damaligen Vorhaben war, dass der See nicht in die Masch gegraben, sondern wie eine Schüssel auf die Masch aufgesetzt wurde. Somit liegt der See über dem Wasserspiegel der Leine. Die Ausführung erfolgte als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, bei der 1.650 Notstandsarbeiter eingesetzt wurden. Die damaligen nationalsozialistischen Machthaber nutzten die Anlage des Maschsees für ihre Propaganda. Der Maschsee ist dann weitgehend bis heute in seiner im Jahre 1936 abgeschlossenen Form erhalten geblieben. Es gab aber kleine Änderungen, insbesondere am Nordufer. Dort wurde im Jahr 1971 die Maschseegaststätte abgerissen und im Jahr 1980 durch ein Casino ersetzt. Ende der 90er Jahre wurde dieser Gebäudekomplex in ein Hotel mit Gaststätte umgebaut. Im Jahr 1972 wurde zudem noch die 6 Meter hohe rote Stahlplastik mit dem Namen "Hellebardier" aufgestellt. Sie ist ein Kunstwerk von Alexander Calder. |
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