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Bäume im Park |
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Der WelfengartenIn nordwestlicher Richtung vom Stadtzentrum gelegen, im Stadtteil Nordstadt, gehört der Welfengarten mit einer Größe von etwa 0,12 km² zum Gesamtensemble Herrenhäuser Gärten und steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Der Welfengarten liegt zum größten Teil hinter dem Hauptgebäude der Universität, auch als Welfenschloss bekannt, und ist ein Stadtpark im Stil des englischen Landschaftsgartens. Das Schöne an dieser Parkanlage sind die großen alten Bäume. Sie geben dem Park einen besonderen Charakter. Mächtige Buchen, Eichen, Kastanien, Ahornbäume, Eschen und Platanen überwölben die Rasenflächen. In der Mitte gibt es einen kleinen Teich, über den eine Brücke führt. Der Teich mit seiner natürlich geschwungenen Form hat eine feste Ufermauer. |
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Vor dem Welfenschloss liegt ein terrassenartiger Platz, der durch eine kleine Mauer eingefasst ist und auf dem fest einzementierte Tische und Bänke stehen. Dahinter erstreckt sich das Rasenparterre, eine große Liegewiese, die durch ein Band aus weißen Podesten umschlossen ist. Die multifunktional nutzbaren Podestelemente sollen den Verlauf der früheren Graft andeuten. Das Band aus Podesten besteht aus Stegen, Plattformen mit Treppenstufen, offenen Bouleflächen und kompakten Hartplastikquadern. Weitere kleinere Liegewiesen sind im gesamten Park verteilt und werden durch Baumgruppen voneinander getrennt. Im westlichen Bereich, zum Schneiderberg hin, befindet sich ein großzügig gestalteter Kinderspielplatz. Der Welfengarten ist zugleich Universitätspark, da sich im Umfeld viele Gebäude der Universität befinden. Er wird nicht nur von Studenten und dem Universitätspersonal als Pausen- und Aufenthaltsraum genutzt, sondern durch ihn führen auch einige wichtige Verbindungswege. Der wichtigste Weg, ist der Diagonalweg zwischen dem Hauptgebäude der Universität und der Brücke zur Hauptmensa am Schneiderberg. Er verläuft in geschwungener Linie längs durch den Welfengarten. Weitere kleinere Wege durchziehen den gesamten Park, wie unter anderem die zwei leicht geschwungenen, parallel verlaufenden Wege am Rand der großen Wiese. Im nordwestlichen Teil vom Welfengarten stehen ebenfalls fest einzementierte Holztische und Hocker. Östlich von diesem Park liegt die dicht bebaute Nordstadt. Viele Bewohner dieses Stadtteils kann man ebenso im Welfengarten antreffen. Geschichte vom WelfengartenDer Welfengarten ist Teil der Herrenhäuser Gärten, aber mit einem eigenständigen historischen Hintergrund. Er war zuerst Barockgarten, dann Landschaftsgarten und dann wurde er im weiteren zeitlichen Verlauf immer wieder umgestaltet. In der Nähe des Königshauses baute der Hofadel Anfang des 18. Jahrhunderts seine Landsitze aus. So kam es dazu, dass der Graf Ernst August von Platen-Hallermund und seine Frau Sophie Antoinette an der Herrenhäuser Allee, dem Weg nach Herrenhausen, um das Jahr 1720 ein Schloss bauen ließen. Mit dem Bau des Schlosses „Montbrillant“ entstand ein kleiner Barockgarten. Dieser, zu der Zeit noch 0,07 km² umfassende Garten, wurde von Ernst August Charbonnier entworfen, der ebenfalls im Großen Garten gewirkt hat. |
Im Jahr 1726 erwarb König Georg I. den Garten und erweiterte ihn nach Westen mit einem Küchengarten und Gewächshäusern. Das Schloss nutzte er zunächst als Gästehaus. Später, um das Jahr 1780, wurde der Welfengarten zu einem Landschaftsgarten im englischen Stil umgestaltet. Mit der Umwandlung des Gartens wurde er für die Bürger öffentlich zugänglich. Später, zwischen den Jahren 1815 bis 1828, wurde die Gestaltung des Welfengartens nach romantisch-landschaftlichen Vorstellungen weiter ergänzt. Der Park wurde auf kosten des Küchengartens nach Westen zum Schneiderberg erweitert. Dieser neue Teil wurde als Prinzengarten bezeichnet. Es entstand eine Graft mit einem schlängelnden Verlauf und ein Aussichtshügel. Der Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves baute nach dem Jahr 1840 noch zwei Brücken über die Graft, von denen eine heute noch vorhanden ist. Der Welfengarten und das Schloss wurden zu dieser Zeit noch vom König als Sommerresidenz genutzt. Es zeigte sich aber, dass das kleine Schloss nicht mehr den Anforderungen der königlichen Familie entsprach und es wurde um das Jahr 1857 abgerissen. An dessen Stelle sollte ein wesentlich größeres Schloss als Königliche Hauptresidenz entstehen. Nach den Plänen von Heinrich Tramm entstand in einer langen Bauzeit das „Welfenschloss“ im neuromanischen Stil. Als Hannover im Jahr 1866 von Preußen annektiert wurde, war das Schloss jedoch noch nicht fertig, wurde aber dennoch zu Ende gebaut. Im Jahr 1879 wurde das Gebäude der Technischen Hochschule zur Verfügung gestellt. Die Grundstruktur des Welfengartens blieb unverändert. Im Jahr 1921 wurde die Anlage für 50 Jahre an die Stadt Hannover verpachtet. Die Stadt wandte in den dreißiger Jahren noch erhebliche Mittel für die Pflege des Gartens und die Wiederherstellung einzelner Teile auf. Während des Krieges wurde der Welfengarten ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Krieg erfuhr der Park in der Zeit des Wiederaufbaus einschneidende Veränderungen. In Verbindung mit dem Neubau einer Mensa und dem Neubau und der Erweiterung von Universitätsgebäuden ist der Park in einen Hochschulpark umgewandelt worden. Dabei wurde die trennende Mauer zwischen Welfen- und Prinzengarten abgerissen, die Graft zugeschüttet und der Aussichtshügel eingeebnet. In der Achse des Hauptgebäudes der Universität entstand eine große Liegewiese. Seit seiner Rekonstruktion und der damit verbundenen kompletten Verschmelzung mit dem Prinzengarten, in den Jahren 1953 bis 1956, besteht der Welfengarten in seiner heutigen Größe. In den Jahren 1983 und 1984 wurde im Bereich des Prinzengartens ein großer Kinderspielplatz angelegt. Im gleichen Jahr 1984 wurde auch noch ein Diagonalweg zwischen dem Hauptgebäude der Uni und der neuen Mensa am Schneiderberg hinzugefügt. Etwas später, Ende der achtziger Jahre, wurden einige Wege neu geführt und ein Teich angelegt, so dass die Lavesbrücke wieder über Wasser führt. Zusätzlich wurden Bäume nachgepflanzt. Eine weitere Umgestaltung des Welfengartens erfolgte erst in den Jahren 2016-2018 in meheren Bauabschnitten nach den Plänen von Kamel Louafi und Dörte Eggert-Heerdegen. Markantes Gestaltungselement der Umgestaltung sind die weiße Podeste in unterschiedlichen Materialien, die sich durch den Welfengarten ziehen und den Verlauf der ehemaligen barocken Graft nachbilden. Ziel war es die Struktur der Gartenanlage aus den barocken Anfangstagen erkennbarer zu machen. Zusätzlich wurde das Wegenetz erneuert und weiter ausgebaut. Außerdem wurden die Zugänge zum Welfengarten attraktiver und markanter gestaltet sowie zusätzliche Sitzflächen geschaffen. |
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