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Der Von-Alten-GartenDer Von-Alten-Garten ist ein öffentlicher Park im Stadtteil Linden-Mitte. Die etwa 0,08 km² große Parkanlage liegt neben dem Lindener Berg und erstreckt sich von der Niemeyerstraße bis zum Deisterpatz. Der Von-Alten-Garten nimmt im westlichen Grünbereich der Stadt Hannover eine wichtige Rolle ein. Er bildet den Beginn eines bedeutsamen Grünzuges, der sich weit in das südwestliche Stadtgebiet erstreckt. Der Grünzug führt vom Von-Alten-Garten über dem sich anschließenden Bergfriedhof am Lindener Berg weiter über Kleingartenanlagen bis zum Bornumer Holz. Der Von-Alten-Garten ist zudem auch ein gutes Beispiel für einen Garten im Wandel der Zeit, der im Laufe der Jahrhunderte verschiedenartig gestaltet und genutzt wurde. In ihm ist noch ein Stück Stadt- und Gesellschaftsgeschichte wahrnehmbar. |
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Der Haupteingang des Von-Alten-Gartens befindet sich am Ende der Von-Alten-Allee, direkt an der Posthornstraße. Er wird durch ein dreiflügeliges Eingangsportal markiert. Dieses alte Torhaus ist eines der vielen Dokumente der langen Geschichte dieses Parks. Davor liegt noch ein kleiner Platz. In der Mitte befinden sich die aus Stahl abstrahierten Bäume von Bernd Schrader. Dieses Kunstwerk ist gleichzeitig auch ein Brunnen. Um den von Bäumen eingerahmten Platz befinden sich noch Bänke, an denen man sitzend den Brunnen bestaunen kann. Rechts vor dem Torhaus sieht man den "Brüningstein", der an eine blutige Auseinandersetzung im Mittelalter erinnert. Wenn man die dreiflügelige Toranlage des Torhauses durchschreitet, gelangt man in den Innenbereich des Von-Alten-Gartens. Dort beginnt ein von großen Platanen gesäumter Weg. Links von der Platanenallee sieht man einen sehr schön gestalteten Spielplatz, der in alte Mauern eingebettet und mit neuen Spielgeräten ausgestattet ist. Rechts von der Platanenallee sieht man von Sträuchern eingerahmte Sitzbänke und eine graue Mauer. Hinter der Mauer verbirgt sich der nördliche Bereich des Von-Alten-Gartens, der über zwei Eingänge mit dem südlichen Teil verbunden ist. Man könnte sagen, dass es ein kleiner Park im Park ist. Weiter gerade aus liegt hinter einem etwas dichter bewaldeten Bereich eine große Rasenfläche, die noch mit einigen Bäumen aufgelockert ist. Der aus überwiegend Buchen und Linden zusammengesetzte Baumbestand ist beeindruckend. Das Parkgelände ist etwas geneigt und ein wenig hügelig, was für die eher flache Stadt Hannover schon außergewöhnlich ist. |
Der Park hat ein dichtes Wegenetz. Die Wege sind an die vielen Zugänge der umliegenden Straßen angebunden. Am oberen Ende des Von-Alten-Gartens befinden sich die IGS-Linden und die Martinskirche. Wenn man durch den Park in Richtung Martinskirche geht, kommt man am „Hundeloch“ vorbei. Es handelt sich hierbei um die Mauerreste eines ehemaligen Gefängnisses. Hier war früher die Gerichtsstätte von Linden. Wie bereits beschrieben, befindet sich nördlich der Platanenallee, hinter einer grauen Mauer, der Nordteil des Von-Alten-Gartens. Über zwei Eingänge gelangt man in eine ruhige, kleine Parkanlage von nur 0,02 km² Größe. Zu Beginn kommt man auf die Gartenterrasse des im zweiten Weltkrieg zerstörten Schlosses der Adelsfamilie von Alten. Eine steinerne Balustrade grenzt die alte Schlossterrasse vom Garten ab. Breite Treppen führen von hier in das circa 1,20 m tiefer gelegene Gartenparterre. Dort laden Sitzgelegenheiten unter wunderschönen alten Buchen, Eschen, Eichen und Ahornen zum Verweilen ein. Im Schatten der Buchen gedeihen Ziersträucher, Gräser und Rankgewächse. Im Frühling blühen Scilla und Wald-Goldstern, im Sommer erfreuen Glockenblumen und Salbei die Besucher. Am Fuße der Schlossterrasse erinnern Große Vasen und eine Grotte an die verblichene Pracht. In der Grotte kann man zudem Skulpturendarstellungen von Flussgottheiten bewundern. Das Symbol des Von-Alten-Gartens ist die 200 Jahre alte Von-Alten-Buche, die sich ebenfalls im kleinen Parkbereich befindet. Drei junge Bäumchen wurden seinerzeit miteinander verwunden und gemeinsam in ein Erdloch gepflanzt. Im Laufe der Jahrhunderte ist daraus dann ein mächtiger Stamm von 6 m Durchmesser geworden, der in 35 m Höhe eine beeindruckende Baumkrone trägt. Der kleine Park im Von-Alten-Garten ist nur tagsüber geöffnet. Informationen zu den Öffnungszeiten gibt es hier, unten auf der Seite "Freizeit im Von-Alten-Garten". Geschichte vom Von-Alten-GartenDie Gartenanlage hat sich aus dem bestehenden Rittergut Linden der Familie von Alten entwickelt. Das damals noch rund 0,56 km² große Land befand sich seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der Familie von Alten, eines der ältesten Adelsgeschlechter Hannovers. Im Jahr 1688 verpachtete die Familie aus wirtschaftlichen Gründen das Gut an Franz-Ernst von Platen, der am Hofe von Ernst August von Hannover Hofmarschall war und ein Rittergut benötigte. Die Pacht bestand aus einem zeitlich beschränkten Nutzungsvertrag. Als ihm das im Jahr 1689 zum angestrebten Titel als Reichsgraf und Premierminister verhalf, baute er das Gut aus. Franz-Ernst von Platen erweiterte nicht nur das Areal, sondern ließ auch ein barockes Lustschloss errichten. Dazu legte er noch einen Barockgarten, nach dem Vorbild von Herrenhausen, an. Er bestand aus Wasserbassins mit Fontänen, Obstwiesen, Heckenbosketts, Nutzgärten, Teiche, einer Orangerie und einem Tiergarten. Der Von-Alten-Garten war damals mit etwa 0,7 km² größer als der Große Garten von Herrenhausen und reichte in der Nord-Südausdehnung vom heutigen Lindener Markt bis zum Deisterkreisel. Die seitliche Zufahrt zum Schloss führte über die Von-Alten-Allee. Eine weitere stattliche Lindenallee führte zu jener Zeit vom Schloss nach Süden hin bis zum heutigen Deisterplatz. Im Jahr 1709 starb Franz-Ernst von Platen. Sein Sohn Ernst August vernachlässigte die Pflege und ließ im Jahr 1718 eine vier Meter hohe Mauer um den Garten errichten. Im Jahr 1728 war laut Pachtvertrag die Rückgabe des Gartens an die Familie von Alten fällig. Im Vertrag war aber auch festgehalten worden, dass die Familie von Platen finanzielle Entschädigungen bekommen sollte, wenn zum Beispiel ein Schloss gebaut würde. Der Fall landete vor Gericht und führte zu jahrzehntelangen Rechtsstreitigkeiten. Das hatte zu Folge, dass die aufwendige Gartengestaltung aufgegeben wurde. Einige Jahrzehnte später, im Jahr 1780, hat man die Anlage, wie viele ihrer Art, in einen Landschaftspark im englischen Stil umgewandelt. Im Jahr 1816 war der Rechtsstreit endgültig beendet und der Besitz ging wieder an die Familie von Alten über. Ab dem Jahr 1830, mit Beginn der Industrialisierung, wurde die Grünanlage durch die neu entstandenen Industriebetriebe verkleinert. Die Familie von Alten veräußerte im Laufe der Zeit Teile davon für andere Nutzungen. Im Jahr 1845 zog Victor von Alten wieder in das Schloss in Linden. Er ließ die letzten barocken Elemente des Gartens durch den englischen Gartenstil ersetzen und an der Schlossterrasse eine Grotte anlegen. Anfang des 20. Jahrhunderts nahm das Verkehrsaufkommen stark zu, so dass die Posthornstraße verbreitert werden musste. Der alte Haupteingang am Ende der Von-Alten-Allee wurde dabei ein Stück zurückversetzt und erhielt ein neues Torhaus im neobarocken Stil. Die Lindenallee vom Schloss zum heutigen Deisterplatz wurde im Jahr 1925 abgeholzt. Mitte der dreißiger Jahre wurden außerdem die beiden Teiche in der Nähe vom Deisterplatz zugeschüttet, auf denen man im Winter Schlittschuh laufen konnte. Während des zweiten Weltkrieges ist das Schloss bei einem Bombenangriff komplett zerstört worden. Es brannte bis auf die Fundamente ab. Im Jahr 1961 ging das Gelände nach mehrjährigen Verhandlungen mit der Familie von Alten zum größten Teil an die Stadt Hannover über. Durch den Ankauf wurde der Bau des Westschnellwegs möglich, der jetzt quer durch diese Parkanlage führt. Dadurch ging ein großer Teil des Gartens verloren. Heute kann man noch südlich, parallel zum Schnellweg, ein längeres Stück der alten Umfassungsmauer aus dem Jahr 1718 sehen. Diese Kalksteinmauer bildete früher die Südgrenze des Von-Alten-Gartens. Eine Toröffnung ist ebenfalls noch erhalten geblieben. Der Restpark, im städtischen Eigentum mit einer Größe von nur noch 0,07 km², wurde der Bevölkerung als öffentlicher Park zugänglich gemacht. Davor war der Von-Alten-Garten nämlich nicht immer, für jeden und kostenlos betretbar. Die Reste der Grundmauern des im Krieg zerstörten Schlosses wurden im Jahr 1965 beseitigt. Damals sah man sie nicht als erhaltenswerten historischen Wert an. Im Jahr 1967 kam ein weiteres Teilstück des Von-Ahlten-Gartens in den Besitz der Stadt und wurde im Stil der Zeit mit Betonmäuerchen und vielen Sitzplätzen ebenfalls in eine öffentliche Grünanlage umgestaltet. In den siebziger Jahren entstanden auf dem Gelände des Parks noch die Integrierte Gesamtschule Linden, ein Kindergarten und der Spielplatz an der Posthornstraße. Der zweite Spielplatz im westlichen Bereich, ein Spielpark mit Häuschen, entstand im Jahr 1975. Im Jahr 1997 kaufte die Stadt Hannover, zusammen mit dem damaligen Kommunalverband Großraum Hannover, den bisher unzugänglichen kleinen Gartenteil nördlich des ehemaligen Schlosses, von der Familie von Alten ab. Im Rahmen des Expo-Projektes Stadt als Garten wurde die historische Terrassenanlage saniert und der Garten neu gestaltet. Dabei wurde auch die alte Grotte mit den Originalskulpturen der Flussgottheiten wiederhergestellt. Dieser Teil des Gartens wurde dann im April 2000 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahr 2005 wurde noch der Spielplatz an der Posthornstraße erneuert. Jetzt ist er einer der schönsten Spielplätze Lindens. |
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